Im Gegensatz zu anderen Industriezweigen ist die Montanindustrie, insbesondere die Schmiedeindustrie, nicht von einer durchgängigen Verknüpfung von Daten und dem realen Prozess durchdrungen, wie es das Schlagwort „Industrie 4.0“ beschreibt. Wichtige Gründe sind die Komplexität der Daten, der Aufwand für die Datengenerierung bzw. Messung, ferner die Datenintegration über die verschiedenen Produktionsbereiche mit ihrem jeweiligen, unterschiedlichen Fokus auf die Daten. Die Prozesskette beginnt bei der Schmelze und ihrer metallurgischen Zusammensetzung. Hier entsteht der erste Datenbruch. Es ist nicht wirklich bekannt, welche Mikrostruktur entsteht, insbesondere Informationen über auftretende Seigerungen, Poren und Hohlräume. Obwohl es bereits Software zur Unterstützung von Prozessen wie dem Gießen oder dem Freiformschmieden gibt, ist die numerische Simulation durch die Geometriedimensionen (von den Mikrostrukturdimensionen bis hin zu den Abmessungen eines Barrens im Tonnen- und Metermaßstab) zeitaufwändig und muss mit einer Ungenauigkeit der Daten arbeiten. So sind die ersten Schritte der Prozesskette noch hauptsächlich von der Erfahrung der Mitarbeiter abhängig. Der aktuelle Blick auf die Prozesskette zeigt Inseln aus verschiedenen Daten und unterschiedlicher Software. Hier setzt das Projekt an und wird erfolgreich sein, wenn es gelingt, eine Verbindung zwischen den einzelnen Prozessinseln und eine integrierte Datenbasis zu einer geschlossenen horizontalen Datenintegration herzustellen.

Quelle: Projekt SiPro – Etablierung einer durchgehenden Simulationsprozesskette in der Schwerindustrie

Weitere Informationen:

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