Das Augsburger Start-up „fibclick“ hat eine Planungssoftware entwickelt, die den Leichtbau revolutionieren soll. Die drei Gründer, Niklas Paprotta, Jonas Wilfert und Isa Taflan, sind Absolventen der Universität Augsburg und erhielten das EXIST-Gründungsstipendium des Bundes. Unterstützt wurden sie dabei vom KI-Produktionsnetzwerk der Universität Augsburg.
Carbon- oder glasfaserverstärkte Kunststoffe sind in vielen Bereichen einsetzbar, etwa in Rotorblättern von Windkraftanlagen oder als Verstärkungselemente im Bauwesen. Ihre Herstellung ist jedoch teuer und zeitaufwendig, da die Produktionsplanung bisher manuell erfolgt. Ein vielversprechendes Verfahren für die Herstellung solcher Materialien ist die Pultrusion, bei der fibclick mit seiner Software ansetzt. Diese Software nutzt Methoden der künstlichen Intelligenz zur Planung und ermöglicht es Unternehmen, Zeit und Ressourcen zu sparen.
Die Software von fibclick plant vollständige Produktionsabläufe innerhalb weniger Minuten und bietet zudem eine Augmented-Reality-Unterstützung für Mitarbeitende an. Diese zeigt direkt an der Anlage an, wie die Faserbündel verlaufen sollen, was den Planungs- und Aufbauvorgang effizienter macht und Materialausschuss reduziert.
Die Idee zur Gründung entstand bereits 2019, als Jonas Wilfert und Niklas Paprotta am Fraunhofer-Institut arbeiteten. Mit Isa Taflan kam 2022 ein Betriebswirt ins Team, der die Bereiche Vertrieb und Finanzen übernimmt. Das EXIST-Stipendium ermöglicht es den Gründern nun, sich voll auf die Entwicklung ihrer Software zu konzentrieren. Unterstützt wurden sie dabei vom StartHub und dem KI-Produktionsnetzwerk der Universität Augsburg sowie durch das Accelerator-Programm „now2next“ des Digitalen Zentrums Schwaben.
Obwohl fibclick noch vor der eigentlichen Gründung steht, gibt es bereits einen interessierten Kundenstamm. Das Team sucht derzeit nach weiteren Pilot-Kunden für die Betaphase ihrer Software und hat bereits Büroräume im Digitalen Zentrum Schwaben bezogen.
Quelle: Leichtbaumaterialien auf Knopfdruck